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Mythen über den Sonnenschutz21.07.2016 um 08:49 Wer Sonnencreme verwendet ist sicher? Und erst mit Sonnenbränden steigt die Hautkrebsgefahr? Beim Thema Sonnenschutz gibt es gefährlich viel Irrglaube. Was Sie wissen sollten, wenn Sie das lang ersehnte Sommerwetter genießen wollen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 15.000 Menschen an einem schwarzen Hautkrebs, dem Melanom.
Rechnet man auch andere Hautkrebsformen und seine Vorstufen dazu, kommt man den Krebsregistern zufolge auf etwa 200.000 neue Fälle jährlich.
Kein Sonnenbrand=Kein Hautkrebs?
Die genauen Mechanismen, durch die Melanome entstehen, sind nach wie vor nicht ganz klar. Heute gehen Wissenschaftler aber davon aus, dass nicht allein einzelne Überdosen an Sonne, wie beim Sonnenbrand, verantwortlich sind. Gefährlich wird es auch, wenn sich UV-Strahlung über Jahre langsam aber stetig auf eine hohe Gesamtdosis summiert. Beides scheint für unterschiedliche Formen von Melanomen verantwortlich zu sein.
Beim Plattenepithelkarzinom (Spinaliom), einem weiteren bösartigen Hauttumor, haben etliche Beobachtungen einen klaren Zusammenhang gezeigt: Wer sich jahrelang sehr viel in der Sonne aufhält, erkrankt mit zunehmendem Alter häufiger an dieser Krebsform - und dies offenbar auch, wenn er keine Sonnenbrände erlitten hatte.
Auch beim Basaliom, der häufigsten aber weniger aggressiven Hautkrebsart, scheint es in vielen, aber nicht in allen Fällen, eine solche Korrelation zu geben.
Sonnencreme schütz am besten?
Es gibt keinen gesicherten Nachweis, dass Sonnencreme vor dem Melanom und dem Basaliom schützt. Möglicherweise reduziert sie die Gefahr des selteneren Plattenepithelkarzinoms. Sicher ist, dass keine Schutzlotion das gesamte Spektrum der UVA- und UVB-Strahlung abdeckt. Welcher Anteil dieser Strahlungen aber in welchem Maße zum Hautkrebs beiträgt, ist noch nicht geklärt.
Die Fachgemeinschaften vieler Länder - auch Deutschlands - sehen Sonnencreme daher nur an dritter Stelle des Hautschutzes. In erster Linie empfehlen sie, die Sonne zur Mittagszeit zu meiden und körperbedeckende Kleidung zu tragen. Menschen, die sich sehr viel im Freien aufhalten oder besonders empfindliche Haut haben, sollten spezielle UV-Schutzkleidung tragen.
Vorbräunen hilft gegen Sonnenbrand?
Natürliche Bräunung bietet nur einen geringen Schutz vor Sonnenschäden, wie unter anderem eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz gezeigt hat. Arbeiter, die sich ab März an die Sonne gewöhnten, hatten am Ende des Sommers einen Schutz erreicht, der einer Sonnencreme mit Faktor 1,5 entsprach.
Besonders ungünstig ist das Vorbräunen in Solarien. Sonnenbänke, die sowohl UVA- als auch UVB-Strahlung aussenden, können unter Umständen die Gefahr eines Sonnenbrandes senken. Die Hautkrebsgefahr ist - wie bei der Sonnencreme - nicht gebannt.
Im Gegenteil: Die Strahlung der Sonnenbänke ist mindestens ebenso krebserregend wie das natürliche Pendant. Laut Bundesamt für Strahlenschutz steigt das Risiko an Hautkrebs zu erkranken um bis zu 75 Prozent, wenn bereits vor dem 30. Lebensjahr regelmäßig ein Solarium besucht wird.
Vitamin D-Mangel durch Sonnenschutz?
Vitamin D-Mangel kommt allenfalls bei Menschen vor, die aufgrund von Krankheit oder hohem Alter nicht mehr ausreichend ins Freie gelangen. Zudem wiegt das Risiko, Hautkrebs zu bekommen schwerer, als die Gefahr, einen Vitamin-D-Mangel zu erleiden. Denn der kann mit entsprechenden Präparaten ausgeglichen werden. Bei einem fortgeschrittenen Schwarzen Hautkrebs aber gibt es oft keine Heilung mehr.
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